Die St. Trinitatis-Kirche Wiesa
ist ein im oberen Erzgebirge einmaliges Juwel des sächsischen Jugendstils. Sie
wurde in den Jahren 1903/04 auf der Stelle der alten, baufälligen Dorfkirche
durch die Architekten Gräbner und Schilling aus Dresden mit einheimischen
Handwerkern errichtet. Beste Künstler jener Zeit, z.B. der Maler Perks und der
Bildhauer Höfer wurden zugezogen. Der Jugendstil zitiert auf beeindruckende
Weise byzantinische Kirchenbaukunst, Romanik, Gotik und Renaissance.
Auf einem Felsen hoch über der Zschopau thront das Gotteshaus wie eine Festung
über dem Erzgebirgsdorf. Beim Näherkommen bemerkt man aber den verspielten
Jugendstil und im Inneren wird der Besucher vollends beeindruckt. Die Kirche ist
durch ihre vollständige Ausmalung ein Programmbau: Aus dem Gotteslob des Alten
Bundes führt der Weg über die christliche Gemeinde zum Heil des Menschen am
Altar. Aus der mächtigen Kuppel segnet Gott-Vater die Gemeinde, über dem
Altarraum schwebt der gekreuzigte Christus und sieben Flammen weisen den
heiligen Geist - St. Trinitatis-Kirche. Hervorzuheben sind eine schön
geschnitzte gotische Madonna, die wohl ursprünglich aus Wiesenbad stammt, und
das barocke Altarkruzifix aus der alten Kirche, das heute an der Orgelempore
seinen Platz gefunden hat.